Tipps für weniger Abgänge in der Sauenherde

Mitch Christensen ist der Chef-Tierarzt bei Topigs Norsvin und Leiter des globalen tierärtztlichen Service-Teams. Dieses Team entwickelt und fördert Tiergesundheit, diagnostische Überwachung und Biosicherheitsstrategien der Nucleusfarmen, Vermehrer und Eberzuchtbetriebe. Gerne leistet das Service-Team wichtige Hilfestellung für unsere Kunden und Partner.

Mitch Christensens Tipps zur Senkung der Abgängsrate in der Sauenherde:

  1. Nehmen Sie sich die nötige Zeit ihre Abgangsgründe zu untersuchen. “Unbekannter Abgangsgrund” ist einer der meistgenannten Gründe für den Abgang einer Sau. Dabei ist es viel einfacher wirksame Maßnahmen zu ergreifen, wenn die Ursachen für die Abgänge im Betrieb bekannt sind.

  2. Entwickeln Sie ein stimmiges Selektions- und Akklimatisierungsprogramm für Ihre Jungsauen. Stellen Sie sicher, dass Sie die Jungsauen systematisch nach Körperentwicklung und Bewegung selektieren, bevor Sie diese als Remonte in Ihrem Betrieb einsetzen. Der in der Informatik bekannte Ausdruck “garbage in – garbage out” (Deutsch: “Müll rein – Müll raus”) gilt auch für die Remontierung von Jungsauen. Die Integration in eine Sauenherde stellt für Jungsauen großen Stress dar, sei es in Form eines neuen Keimspekturms, der unbekannten Umgebung oder auch einer neuen Rangordnung unter den Stallgenossen. Beraten Sie sich mit Ihrem Tierarzt über ein Eingliederungsprogramm in Bezug auf das betriebsspezifische Keimsprektrum, so dass das Immunsystem der Jungsauen sich auf die neuen Herausforderungen einstellen kann.

  3. Beobachten Sie Ihre Sauen täglich. Eine nicht ausreichende Futteraufnahme ist der erste Hinweis dafür, dass mit Ihrer Sau etwas nicht stimmt. Je früher Sie diese Sau entdecken und eine Behandlung einleiten, desto größer sind die Chancen einer vollständigen Genesung ohne spätere Leistungseinbußen. Gehen Sie zur Fütterungszeit durch Ihre Herde und markieren Sie die Sauen, die nicht ausreichend fressen. So haben Sie später Zeit, den Ursachen hierfür bei jedem Tier genauer auf den Grund zu gehen und Gegenmaßnahmen einzuleiten.

  4. Achten Sie auf ausreichende Körperkonditionierung Ihrer Sauen. Moderne Sauengenetiken wie die TN70 sind darauf ausgerichtet mehr Ferkel mit insgesamt höheren Geburtsgewichten zu bekommen. Sie haben eine höhere Milchleistung, ziehen eine größere Zahl schwererer Saugferkel groß und sind dabei so futtereffizient wie niemals zuvor. Sorgen Sie dafür, dass Ihre Sauen die nötigen Nährstoffe und ausreichend Energie erhalten um ihr Skelett, die Körperkondition, das Immunsystem und ihre Fruchtbarkeit aufrechtzuerhalten. Zögern Sie nicht, uns nach den neuesten Fütterungsempfehlungen zu fragen, um unsere moderne Genetik in Ihrem Stall optimal zu versorgen.

  5. Richten Sie Ihren Fokus beim Abferkeln auch auf die Sau. Viele Betriebe konzentrieren sich nach dem Abferkeln sehr stark auf das Wohlergehen der Ferkel. Aber auch die Sau braucht in der sensiblen Phase direkt nach der Geburt besondere Fürsorge. Daher ist es sehr wichtig darauf zu achten, dass die Sau ausreichend trinkt, frisst und Kot absetzt. Sollte sie etwas davon nicht ausreichend tun, sollten Sie umgehend Maßnahmen einleiten um die Sau gesundheitlich auf Kurs zu halten.

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