TN Tempo liefert Spitzenergebnisse bei Fütterungsversuch

TN Tempo Nachkommen

Bei höheren Anteilen von Ölkuchen, wie z.B. Sonnenblumenkuchen in der Mischung, steigt der Fettgehalt und der Anteil mehrfach ungesättigter Fettsäuren, was die Speckqualität negativ beeinflussen kann. In der Praxis gibt es die Befürchtung, dass größere Mengen an Sonnenblumenkuchen die Futteraufnahme senken. Wie sich höhere Anteile an Sonnenblumenkuchen (Öko) auf Leistung und Futteraufnahme von Mastschweinen auswirken, hat die LWK Niedersachsen in ihrer Versuchsanstalt in Quakenbrück geprüft.

Versuchsdurchführung in der LPA Quakenbrück

In der Leistungsprüfungsanstalt Quakenbrück wurden 112 Ferkel Topigs Norsvin TN70 x TN Tempo nach Gewicht auf zwei Futtergruppen verteilt und in Zweiergruppen ohne Einstreu gehalten, mit Häckselstroh als Beschäftigungsmaterial auf der Liegefläche. Sowohl die Kontroll- als auch die Versuchsgruppe wurden dreiphasig gefüttert: Anfangsmastfutter bis 60 kg LG, Mittelmastfutter von 60 bis 90 kg und anschließend ein Endmastfutter bis 122 kg. Das Futter der Kontrollgruppe enthielt keinen Sonnenblumenkuchen, im Versuchsfutter waren in der Anfangsmast 5 %, in der Mittelmast 8 % und in der Endmast 10 % ungeschälter Sonnenblumenkuchen enthalten. Darüber hinaus enthielten alle Rationen Sojakuchen als weiteren Ölkuchen. Dadurch unterschieden sich die Anteile an mehrfach ungesättigten Fettsäuren nur wenig, so dass auf eine Untersuchung der Speckproben verzichtet wurde.

Die Prüfung umfasste den Gewichtsbereich von 28 bis 122 kg. Zwischenwiegungen wurden bei jedem Futterwechsel vorgenommen. Die Pelletfütterung erfolgte ad libitum. Die Ferkel stammten aus einem konventionellen Betrieb und wurden als Mastschweine konventionell gehalten.

Tabelle 1: Planungsdaten der beiden Futtergruppen

Der Vergleich der Planungsdaten mit den Analysenergebnissen zeigt, dass folgende Werte nicht bestätigt werden konnten: Der Rohprotein- und Phosphorgehalt im Anfangsmast- sowie der Phosphorgehalt im Endmastfutter der Versuchsgruppe und der Phosphorgehalt im Endmastfutter der Kontrollgruppe. Der Energiegehalt beider Endmastfutter lag über der futtermittelrechtlichen Toleranz von 0,4 MJ/kg.

Tabelle 2: Futteranalysen

Die Mischungen enthielten Futtermittel aus dem ökologischen Landbau und Umstellungserzeugnisse.

Tabelle 3: Zusammensetzung der beiden Futter (Hauptkomponenten)

1100 g Tageszunahmen

In der gesamten Mast erzielten sowohl die TN Tempo-Nachkommen der Kontrollgruppe mit 1092 g und die TN Tempo- Nachkommen der Versuchsgruppe mit 1119 g sehr gute Tageszunahmen, der Futteraufwand lag bei 2,33 bzw. 2,31 kg je kg Zuwachs. Die Tiere nahmen täglich 2,53 kg (Kontrollgruppe) bzw. 2,58 kg (Versuchsgruppe) Futter auf. Die Unterschiede in der Mastleistung zwischen den beiden Gruppen waren nicht signifikant, beide Gruppen erzielten ähnlich gute Ergebnisse. Lediglich in der Mittelmast von 60 – 90 kg LG lagen die Tageszunahmen der Versuchstiere mit 1150 g gesichert höher als die der Kontrolltiere mit 1094 g. In der Endmast konnten in beiden Gruppen außerordentlich hohe Zunahmen von im Mittel 1250 g realisiert werden.

Die Schweine wurden nach AutoFOM klassifiziert. Die Indexpunkte je kg Schlachtkörpergewicht lagen in der Kontrollgruppe bei 0,991 und in der Versuchsgruppe bei 0,983. Auch diese Differenz ließ sich nicht absichern, die Tiere der Versuchsgruppe hatten allerings eine signifikant höhere Schlachtausbeute (siehe Tabelle).

Tabelle 4: Mastleistung und Schlachtkörperbewertung – Buchstaben bezeichnen die signifikanten Differenzen

Futterkosten

Die Berechnung der Futterkosten beruhte auf den Nettopreisen im Versuchszeitraum (Juni bis September 2022). Die Futterkosten je 100 kg Zuwachs lagen in der Kontrollgruppe bei 160,95 € und in der Versuchsgruppe bei 160,01 €.

Fazit

Die mittleren Leistungen lagen mit durchgängig mehr als 1100 g Tageszunahmen und einem Futteraufwand je kg Zuwachs von 2,32 kg auf einem sehr hohen Niveau. Unterschiede in der Mastleitung traten nicht auf. Höhere Anteile an Sonnenblumenkuchen beeinträchtigten die Futteraufnahme nicht: 2,53 kg (Kontrollgruppe) bzw. 2,58 kg pro Tag (Versuchsgruppe).

Die Indexpunkte je kg Schlachtkörpergewicht lagen in der Kontrollgruppe bei 0,991 und in der Versuchsgruppe bei 0,983. Diese Differenz ließ sich nicht absichern, wohl aber die höhere Schlachtausbeute der Kontrolltiere. In der Versuchsgruppe lagen die Futterkosten je 100 kg Zuwachs um fast 1 € niedriger.

Rationen mit höheren Anteilen an Sonnenblumenkuchen führten in diesem Versuch zu sehr hohen Leistungen.

Quelle: LWK Niedersachsen, Andrea Meyer, Schweinefütterung & Futterberatungsdienst

Dieses Post teilen: